Buñuelos: eine typische Weihnachtsspeise aus Kolumbien

bunuelos

Buñuelos gehören in Kolumbien genauso zu Weihnachten, wie in Deutschland die Ostereier zu Ostern gehören. Die krokanten Kugeln, die in der Regel im Durchmesser nicht grösser als fünf oder sechs Zentimeter sind, werden zwar das ganze Jahr über in vielen Bäckereien angeboten, aber in der Vorweihnachtszeit sind sie in den meisten Regionen des Landes überhaupt nicht mehr aus dem Strassenbild wegzudenken.

Ursprünglich kommen Buñuelos allerdings gar nicht aus Kolumbien, sondern statt dessen aus dem Süden Spaniens. Während der maurischen Epoche haben Angehörige der einfacheren Gesellschaftsschichten die leckeren Kugeln überwiegend in Sevilla und Granada auf der Strasse verkauft. Ihren Weg nach Südamerika hat die Mehlspeise später im Zuge der spanischen Eroberung gefunden. Zur Herstellung knetet man aus den u.g. Zutaten eine homogene Masse und formt daraus mit beiden Händen anschliessend Handballen-grosse Kugeln. Diese werden dann etwa 20 Minuten lang in 165 Grad heissem Speiseöl fritiert. Am besten schmecken Buñuelos, wenn sie ganz frisch zubereitet sind!

 

Zutaten:

2 Tassen Stärkemehl oder Speisestärke

2 Tassen gesalzener Weichkäse, gerieben (Queso Costeño)

1 Teelöfel Zucker

1 Teelöffel Maniokstärke (Almidón de Yuca)

1 Prise Salz (die Spitze eines Teelöffels)

1 Teelöffel Backpulver

Die Zutaten gut vermischen und dann noch 2 Eier hinzufügen. Anschliessend erneut mischen!

 

Zehn exotische Früchte, die man während eines Kolumbien-Urlaubs unbedingt probieren muss

Kolumbien ist bekannt für seine Artenvielfalt – und um diese kennenzulernen, muss man keineswegs entlegene Urwaldflüsse oder unzugängliche Andentäler bereisen. Der Besuch eines kleinen Lebensmittelmarktes reicht vollkommen aus, um einen ziemlich genauen Eindruck davon zu bekommen, wie gross in dem südamerikanischen Land die Diversität alleine bei den Früchten ist. Wir stellen Ihnen zehn Obstarten vor, die – wie wir meinen – ausserordentlich exotisch sind und die Sie während Ihres Urlaubs in Kolumbien unbedingt probieren müssen.

organic-frozen-fruits-lulo-pulp

–       Lulo (oder auch Naranjilla de Quito – Solanum Quitoense): eine orangefarbene, runde Frucht, die einen leicht säuerlichen Geschmack hat und die ausnahmslos nur für die Zubereitung eines erfrischend schmeckenden Fruchsafts verwendet wird. Wegen ihres spanischen Namens Naranjilla de Quito darf davon ausgegangen werden, dass die Lulo-Frucht ihren Ursprung in Ecuador hat.

 

–       Feijoa (Acca Sellowiana): ein leicht “runzelige”, grüne und ovale Frucht, die etwas kleiner als ein Ei ist. Ihr Geschmack ist leicht säuerlich, daher wird sie überwiegend für die Zubereitung von Fruchtsäften hergenommen. Ihren Namen erhält sie in Erinnerung an den brasilianischen Naturforscher und Philosophen João da Silva Feijó, dem ehemaligen Leiter des Naturhistorischen Museums von São Sebastião. Sie wird oft auch “Guayaba von Brasilien” genannt, was die Vermutung erlaubt, dass die Frucht ursprünglich aus eben diesem Land kommt.

 

–       Gulupa (Passiflora Pinnatistipula): eine tief weinrote, apfelrunde Frucht, deren Inneres der Maracuya  ähnelt. Ursprünglich aus Brasilien stammend, ist sie heute eine der meist exportierten Früchte Kolumbiens. Während vor sieben Jahren lediglich 500 Tonnen ins Ausland verkauft  wurden, sind es heutzutage rund 3000 Tonnen. Die Gulupa-Frucht wird in erster Linie für Fruchtsäfte, süsse Nachspeisen oder Eismischungen verarbeitet.

 

–       Curuba (Passiflora Tripartite): ist eine längliche, der Banane ähnliche Frucht, die zur Familie der Passionsfrüchte gehört (auch bekannt unter der Bezeichnung Banana Fruta de la Pasión). Auf Marktplätzen und in Supermärkten ist sie etwas leichter zu finden, als die Gulupa-Frucht. Wegen ihres säuerlichen Geschmacks wird sie ebenfalls überwiegend zur Zubereitung von Fruchtsäften verwendet und sie ist praktisch das ganze Jahr über zu bekommen.

 

–       Uchuva (Physalis Peruviana): kommt ursprünglich –  wie der Name vermuten lässt – aus Peru und ist mit einer jährlichen Exportsumme  von rund 30 Millionen Dollar so etwas wie die Königin unter den exotischen Früchten Kolumbiens. Uchuvas haben einen leicht säuerlichen Geschmack und werden roh gegessen oder sie werden zur Verzierung von Salaten oder Cocktails hergenommen. Sie sind klein, rund und orangefarben.

 

–       Tomate de árbol (oder auch Baumtomate – Solanum Betaceum): eine weitere Frucht, die in Kolumbien überwiegend zur Zubereitung von Fruchtsäften verwendet wird. Sie ist ausserordentlich vitaminreich und gehört zu den zehn kolumbianischen Früchten, die das grösste Exportationspotential haben. Im Ausland ist sie unter dem Begriff Tamarillo bekannt und obwohl ihr Ursprung zweifellos in den südamerikanischen Anden liegt, werden die europäischen Märkte in erster Linie von Früchten aus Neuseeland versorgt.

 

–       Zapote Sudamericano (Südamerikanische Sapodilla – Quararibea Cordata): im Gegensatz zu den mexikanischen, bzw. mittelamerikanischen Sapodilla Früchten, gehört die südamerikanische Sapodilla Frucht eigentlich gar nicht zur gleichen Familie, sondern ist statt dessen ein Malvengewächs (Malvaceae).  Sie hat ihren Ursprung im Amazonasbecken und ist leicht erkennbar wegen ihrer braunen, holzartigen Schale. Ihr Inneres besteht aus einem orangefarbenen Fruchtfleisch, das roh gegessen wird.

 

–       Pitahaya Amarilla (Gelbe Pitahaya – Hylocereus Megalanthus): wird überwiegend exportiert – für den kolumbianischen Konsumenten ist die Frucht noch recht unbekannt, obwohl sie auf fast allen Marktplätzen relativ leicht zu bekommen ist. Ihrem süsslich schmeckenden, weissen Fruchtfleisch werden ausgesprochen gesunde Eigenschaften nachgesagt: sie ist reich an Vitamin C und B und enthält Mineralien, Kalzium, Phosphor, Eisen und pflanzliche Proteine. Wegen ihres Aussehens – ihre gelbe Schale ist stachelig und mit unzähligen Falten versehen – ist die Frucht in Kolumbien unter dem Begriff Fruta de Dragón – Drachenfrucht bekannt.

 

–       Borojó (Borojoa Patinoi): stammt von der kolumbianischen Pazifikküste und ist so etwas wie der “Superstar” unter den Früchten des südamerikanischen Landes, wenn es um den Gesundheitswert von Obst geht. Äusserlich ist die Borojó-Frucht wegen ihres braunen und – zumindest im reifen Zustand – extrem schrumpeligen Aussehens eher unattraktiv. Ihre innerlichen Werte jedoch können sich sehen lassen: wegen ihres hohen Vitamin A und C – Gehalts, ihrer essenziellen Fettsäuren und da sie ausgesprochen reich an Magnesium, Kalzium, Phosphor, Zink und Eisen ist, wird sie gerne als medizinisches Allroundtalent bezeichnet. Nachgesagt wird ihr ausserdem, dass sie den Zuckerhaushalt im Blut ausgleicht und dass sie ein wirksames Mittel gegen bronchiale Beschwerden darstellt. Dass sie nebenbei auch noch das Hungergefühl eindämmt und aphrodisierende Eigenschaften und eine stark potenzsteigernden Wirkung haben soll, muss wahrscheinlich nur noch am Rande erwähnt werden. Die Frucht schmeckt am besten, wenn man sie als Saft zubereitet.

 

–       Mangostino (Mangostan-Frucht – Garcinia Mangostana): bis vor wenigen Jahren war die Mangostan-Frucht auch auf kolumbianischen Marktplätzen noch verhältnismässig unbekannt – heute jedoch hat sie sich wegen ihres hervorragend schmeckenden, weissen Fruchtfleisches einen Stammplatz in den Einkaufskörben kolumbianischer Hausfrauen erobert. Zwar gehört sie eher zu den teureren Obstsorten, allerdings wird sie wegen ihrer antioxidativen Eigenschaften sehr geschätzt. Kolumbiens Fruchtexporteure wollen sie demnächst auch auf internationalen Märkten in Europa und den USA anbieten.

 

 

 

 

Wusstest du, dass Popayan der einzige Ort Lateinamerikas ist, der von der UNESCO zur “Stadt der Gastronomie” ernannt worden ist?

¿Sabías qué?

Popayan wurde am 13. Januar 1537 vom spanischen Feldherrn Sebastián de Belalcázar gegründet. Die pittoreske Hauptstadt des Bundeslandes Cauca gehört aus architektonischer Sicht zu den schönsten Städten Südamerikas und ist darüberhinaus ausserdem bekannt für seine darstellungsreiche Osterwoche. Wegen der einheitlich weiss gekalkten Häuser der Altstadt  wird Popayan auch häufig “Ciudad Blanca – Die weisse Stadt” genannt.

Pipían-Popayan

Im Jahr 2005 wurde die Stadt wegen ihrer Bedeutung für das immaterielle Kulturerbe der Kolumbianer von der UNESCO zur “Stadt der Gastronomie” ernannt. Heutzutage ist der Ort, der zur Zeit der spanischen Eroberung ein wichtiges Handelszentrum auf dem Weg von Lima nach Cartagena war, in kulinarischer Hinsicht ein wahres Kleinod. Mit ihrer Auszeichnung ehrt die UNESCO in erster Linie das gelungene Nebeneinander von Speisezutaten, die ihren Ursprung zum einen in der regionalen indigenen  Kultur haben, und die zum anderen vor 500 Jahren von spanischen Eroberern nach Amerika gebracht wurden.

Kleines Beispiel einer typischen Spezialität aus Popayan gefällig?  Pipián, eine Sosse die aus Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln und mit Knoblauch gewürzten Erdnüssen zubereitet wird.  Sie kann zum Füllen von Tamales und Empanadas verwendet werden, schmeckt aber ebenso  hervorragend als Beilage für jedes Fleisch-, Fisch- oder Reisgericht.

Eine weitere regionaltypische Speise sind die sogenannten Carantantas – knusprig fritierte Maisfladen, die häufig eine leckere Kartoffel-Koriander Suppe begleiten, die aber davon abgesehen auch ganz einfach zusammen mit Pipián gegessen werden können. Der Begriff Carantanta hat seinen Ursprung übrigens in der indigenen Kultur, die rund um die Hauptstadt des Bundeslandes Cauca heimisch ist.

Caldo de Ternero Nonato, eine aus dem Fleisch eines ungeborenen Kalbes, Erdnüssen und Achote-Gewürz zubereitete Suppe, wird vor allen Dingen auf den Marktplätzen der Stadt angeboten. Wenngleich das Gericht wegen der Herkunft des Fleisches häufig kritisiert wird, so hat sich seine Zubereitung trotzdem über die Jahhunderte hinweg als eines der traditionsreichsten Gerichte  Popayans gehalten.

Die Liste autochthoner Speisen liesse sich nahezu endlos fortsetzen. Abschliessend genannt werden soll jedoch noch die scharfe Chili-Sosse, die aus Ananas zubereitet wird – besonders empfehlenswert ist sie zum Würzen einer leckeren Empanada. Wer Popayan besucht, der sollte sich auf jeden Fall genügend Zeit nehmen, um einen Streifzug durch die traditionellen Restaurants der Stadt zu unternehmen, oder aber um einen der zahlreichen Märkte kennenzulernen. Es lohnt sich!