Copa America Centenario 2016

Während europäische Fussballfans der EM 2016 in Frankreich entgegenfiebern, bereiten sich Fussball-Begeisterte aus Nord- und Südamerika auf die 5. Ausgabe der Copa America vor, die als Sonderausgabe vom 03. bis zum 26. Juni 2016 in den USA ausgetragen wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Südamerika-Meisterschaften, bei denen normalerweise nur zwölf Teams um den Titel spielen, treten im diesjährigen Turnier insgesamt 16 Mannschaften an.

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Die Südamerika-Meisterschaft Copa America ist weltweit der älteste internationale Fussball-Wettbewerb. Im Jahr 1916 wurde er erstmals in Argentinien mit nur vier teilnehmenden  Mannschaften veranstaltet:  Uruguay, Argentinien, Brasilien und Chile. Den Titel gewann die Elf aus Uruguay, die damals zusammen mit Argentinien die spielstärksten Mannschaften des Kontinents stellten.

Anlässlich des hundertjährigen Bestehens des südamerikanischen Fussballverbandes CONMEBOL  – und in Erinnerung an die erste Südamerika-Meisterschaft  –  findet das Turnier erstmals ausserhalb Südamerikas statt.  Normalerweise nehmen an der Copa America zehn südamerikanische Teams und zwei Gastmannschaften teil. Dieses Jahr jedoch wurde das Teilnehmerfeld erhöht: zu den zehn Mannschaften aus Südamerika  gesellen sich diesmal zusätzlich sechs Fussballmannschaften, die dem Fussballverband CONCACAF (Nord- und Zentralamerika, Karibik) angehören.

Kolumbien bestreitet am 03.06. 2016 in San Francisco das Eröffnungsspiel  gegen Gastgeber USA. Nachdem die kolumbianische Mannschaft “Los Cafeteros” im Jahr 2014 eine beachtliche Fussball-WM gespielt hatte, konnte sie im vergangenen Jahr bei der Copa America in Chile leider nicht den Erwartungen gerecht werden. Gegen Argentinien schied das Team um James Rodriguez bereits früh im Viertelfinale im Elfmeterschiessen aus. Für das diesjährige Turnier drücken wir die Daumen und wünschen den “Cafeteros” viel Glück und Erfolg! Die Copa America haben sie erst ein einziges Mal gewonnen (2001) – ein zweiter Pokal  würde dem Fussball in Kolumbien sicher sehr gut tun.

 

Gruppen- und Spielplan:

 

Gruppe A

USA – Kolumbien – Costa Rica – Paraguay

 

03.06.2016, San Francisco     USA – Kolumbien

04.06.2016, Orlando                  Costa Rica – Paraguay

07.06.2016, Chicago                   USA – Costa Rica

07.06.2016, Pasadena                Kolumbien – Paraguay

11.06.2016, Philadelphia           USA – Paraguay

11.06.2016, Houston                  Kolumbien – Costa Rica

 

Gruppe B

Brasilien – Ecuador – Haiti – Peru

 

04.06.2016, Seattle                      Haiti – Peru

04.06.2016, Pasadena                 Brasilien – Ecuador

08.06.2016, Orlando                    Brasilien – Haiti

08.06.2016, Phoenix                    Ecuador – Peru

12.06.2016, East Rutherford      Ecuador – Haiti

12.06.2016, Foxborough             Brasilien – Peru

 

Gruppe C

Mexiko, Uruguay, Jamaika, Venezuela

 

05.06.2016, Chicago                     Jamaika – Venezuela

05.06.2016, Phoenix                     Mexiko – Uruguay

09.06.2016, Philadelphia             Uruguay – Venezuela

09.06.2016, Pasadena                  Mexiko – Jamaika

13.06.2016, Houston                    Mexiko – Venezuela

13.06.2016, San Francisco           Uruguay – Jamaika

 

Gruppe D

Argentinien – Chile – Panama – Bolivien

 

06.06.2016, Orlando                       Panama – Bolivien

06.06.2016, San Francisco             Argentinien – Chile

10.06.2016, Foxborough                Chile – Bolivien

10.06.2016, Chicago                        Argentinien – Panama

14.06.2016, Philadelphia                Chile – Panama

14.06.2016, Seattle                          Argentinien – Bolivien

 

Viertelfinale

16.06.2016, Seattle – Spiel #25:                                          A 1 – B 2

17.06.2016, East Rutherford – Spiel #26:            B 1 – A 2

18.06.2016, Foxborough – Spiel #27:                  D 1 –  C 2

18.06.2016, San Francisco – Spiel #28:                 C 1 –  D 2

 

Halbfinale

21.06.2016, Houston – Spiel #29              Sieger Spiel #25 – Sieger Spiel #27

22.06.2016, Chicago – Spiel #30               Sieger Spiel #26  – Sieger Spiel #28

 

Endspiel – 3. Platz

25.06.2016, Phoenix – Spiel #31               Verlierer Spiel #29 – Verlierer Spiel #30

 

Endspiel

26.06.2016, East Rutherford – Spiel #32       Sieger Spiel #29 – Sieger Spiel #30

Guadua-Bambus, eine einzigartige Pflanze aus Kolumbien

Der in Kolumbien wachsende Guadua-Bambus (Guadua angustifolia) gehört zu den härtesten und dicksten Bambus-Arten, die es weltweit gibt. Er wächst in Höhenlagen zwischen 400 und 2000 m und gehört zur Familie der Süssgrässer.  Wegen seiner Wuchshöhe von bis zu 30 Meter und seiner  Wandstärke von 30 bis 35 mm eignet er sich hervorragend als Baumaterial für Gebäude, die häufig sogar mehrstöckig sein können.

Guadua, recinto del pensamiento

Gerade in Kolumbiens Kaffeezone werden Fincas und Häuser überwiegend aus Guadua gebaut. Der kolumbianische Architekt Simón Vélez stammt aus Manizales und ist bekannt für seine herausragenden Bauten aus Guadua-Bambus. Für die Expo 2000 in Hannover hatte der rührige Architekt bereits vor mehr als 15 Jahren den Zeri-Pavillon entworfen, der mit einer Gesamtfläche von 2000 m² bis heute zu den grössten Bambus-Gebäuden der Welt gezählt wird. “Vor 30 Jahren fand ich heraus, dass sich selbst mit Bambus stabile Verbindungen herstellen lassen, sofern man nur die Hohlräume der Pflanze mit Zement ausgiesst. Damals kannte man diese Konstruktionstechnik noch nicht. Die Tragfähigkeit von Bambus wird damit jedoch extrem hoch. Für mich ist unser Guadua-Bambus sogar so etwas wie pflanzlicher Stahl”, erklärt der innovative Architekt.

Bis zu 15 Zentimeter wachsen die Guadua-Halme täglich und nehmen dabei rund 500 cm³ an Biomasse zu. Nur drei bis vier Jahre nach ihrem Anbau können sie bereits geschnitten werden. Nach einem Konservierungsprozess, der in Kolumbien in der Regel aus einem Tauchverfahren mit einer Bor-Lösung besteht, können die Halme der baumartigen Bambus-Art für ihre Produktion verwendet werden.  Die Bambus-Art  “Guadua angustifolia”  bedeckt in Kolumbien eine Fläche von insgesamt 51.000 Hektar  –  etwa 10% davon sind kommerzielle Bambus-Plantagen.

“Leider hat der Kaffeeanbau während der vergangenen Jahrzehnte zunehmend unsere Guadua-Plantagen verdrängt”, weiss Simón Vélez. Das soll sich nun allerdings ändern. “Zumindest rund um Manizales, Pereira und Armenia könnte die Zucht von Guadua-Bambus nicht nur für ein enormes Wirtschaftswachstum sorgen, sondern könnte darüber hinaus sogar eine Alternative zum Kaffeeanbau darstellen”, ergänzt er – und bezieht sich dabei auf die Nachfrage, den kolumbianischer Bambus gerade im europäischen Ausland erfährt. “Für die Expo 2000 musste unser Pavillon noch von den deutschen Baubehörden genehmigt werden. Nach ausführlichen Prüfungen und Tests wurde damals unser Guadua-Bambus  als Baumaterial zugelassen, seitdem gibt es mehrere Firmen, die ihn  nach Deutschland exportieren”, erinnert sich der kolumbianische Architekt.

Nur 22 Kilometer von der Provinzhauptstadt Armenia entfernt befindet sich das Forschungs- und Ausbildungszentrum Centro Nacional para el Estudio del Bambú Guadua. Seit 1986 werden in der Anlage nicht nur verschiedene Bambus-Arten gezüchtet, sondern es werden darüber hinaus auch die Eigenschaften der Pflanze ausführlich erforscht. Wer sich für kolumbianischen Bambus interessiert, kann die Einrichtung täglich von 9:00 bis 16:30 Uhr besuchen. Ausführliche Auskunft erhält man unter den beiden Mobilnummern: 321-8401257 und/oder 317-5022781.

Abschliessend noch ein kleiner Tipp für diejenigen, die einen Urlaub in Kolumbien planen: in der Parkanlage Recinto del Pensamiento in Manizales befindet sich ein originalgetreuer Nachbau des Pavillons, den Simón Vélez vor Jahren für die Expo in Hannover gebaut hatte. Ein Besuch ist nicht nur für Architektur-Liebhaber ein Muss!

 

 

 

Vogelbeobachtung am attraktivsten in Caldas

Kolumbiens Vogelpopulation gehört zu den artenreichsten der Erde. Für Birdwatcher (oder Vogelbeobachter) ist eine Reise in das nördlichste Land Südamerikas daher schon fast ein Muss. Mit einer Fläche von 1,14 Mio. km² ist Kolumbien jedoch rund dreimal so gross wie Deutschland und für den ambitionierten Vogelbeobachter stellt sich daher natürlich die Frage: welche Region Kolumbiens soll ich bereisen, um die meisten Vogelarten zu sehen?

Andean-Cock-of-the-Rock

Antwort auf diese Frage hat jetzt die US-amerikanische Wohltätigkeitsorganisation Cornell Lab of Ornithology gegeben. Am vergangenen 14. Mai hat die NGO  im Rahmen des Global Big Day 2016 weltweit mehr als 6000 Vogelliebhaber eingeladen, ihre Vogelbeobachtungs-Ergebnisse auf das Online-Portal ebird.org hochzuladen. Mit insgeamt 931 verschiedenen Vogelarten, die innerhalb nur eines Tages gesichtet wurden, belegt Kolumbien in Südamerika den dritten Platz, geschlagen nur von Brasilien und Peru.

Caldas ist die kolumbianische Provinz, die das beste Ergebnis vorweist: mit 424 registrierten Vogelarten belegt die Anden-Region den ersten Platz, gefolgt von den Provinzen Tolima und Valle del Cauca. Im Vergleich: in ganz Europa wurden während des gleichen Zeitraums gerade mal 413 verschiedene Vogelarten gezählt.

Ausgesprochen seltene – und teils sogar endemische – Vogelarten  können in der Provinz Caldas relativ leicht und problemlos beobachtet werden – darunter eine Vielzahl von Ameisenpittas, Kolibris, Tangare oder sogar die seltene Rotkehlkotinga. Das Naturreservat Rio Blanca, gerade mal eine halbe Stunde ausserhalb von Manizales, wird von Ornithologen gerne als eine der drei Regionen beschrieben, die man weltweit besuchen muss. Das Symbol der Anden-Vogelwelt, den äusserst scheuen Andenfelsenhahn Cock-of-the-rock, kann man dort besonders leicht auffinden.

 

Global Big Day 2016, Kolumbien

–        Caldas, 424 Vogelarten

–        Tolima, 336 Vogelarten

–        Valle del Caua, 273 Vogelarten

–        Cundinamarca, 241 Vogelarten

–        Risaralda, 228 Vogelarten

–        Putumayo, 222 Vogelarten

–        Magdalena, 201 Vogelarten

–        Cauca, 184 Vogelarten

–        Antioquia, 183 Vogelarten

–        Boyacá, 137 Vogelarten

 

Weltkulturerbe- und Weltnaturerbestätten in Kolumbien

Weltkulturerbe- und  Weltnaturerbestätten sind ohne jeden Zweifel immer ein willkommener Grund, um eine Reise zu planen.  Im Falle Kolumbiens ist das nicht anders: insgesamt 17 von der UNESCO als Welterbe der Menschheit ausgezeichnete Orte befinden sich im nördlichsten Land Südamerikas. Sie sind ein Garant dafür, dass jährlich eine ansteigende Zahl von Touristen Kolumbien kennenlernen und besuchen möchten.

Cartagena Kolumbien

Und das ist verständlich, denn im internationalen Vergleich macht das Land in Hinblick auf seine Welterbestätten sogar eine ausgesprochen gute Figur. Zumindest in Lateinamerika  wird es nämlich nur von Brasilien übertroffen – und das, obwohl der südliche Nachbar immerhin achtmal so gross ist!

Kolumbien ist nicht nur ausgesprochen reich an Biodiversität, sondern verfügt auch über einen sehr hohen Grad kultureller Vielfalt. Nahezu unbekannte indigene Völker, die die beeindruckenden Steinstatuen von San Agustin errichtet haben;  spanische Eroberer, die die kunstvoll ummauerte Kolonialstadt Cartagena erbaut haben und afrikanische Sklaven, die einst in San Basilio de Palenque das erste freie Dorf Lateinamerikas ausgerufen hatten und die bis heute ihre kulturellen Wurzeln bewahren: es sind nur drei Beispiele aussergewöhnlicher Orte, die man in Kolumbien während eines Urlaubs besuchen kann.

Wer sich also für eine Reise nach Kolumbien entscheidet, der kann im Vorfeld schon mal aus der von der UNESCO geführten Liste des Welterbes  seine  Wunschreiseziele  auswählen. Wetten, dass ein einziger Urlaub nicht für alle reicht?

  • Hafen, Befestigungen und Baudenkmäler der Kolonialzeit in Cartagena
  • Nationalpark Los Katjos
  • Historisches Zentrum von Santa Cruz de Mompox
  • Archäologischer Park Tierradentro
  • Archäologischer Park San Agustín
  • Naturreservat Malpelo
  • Kulturlandschaft Kaffeedreieck “Eje Cafetero”
  • Qhapaq Ñan – Inka-Hauptstraßen in den Anden (gemeinsam mit Ecuador & Peru)
  • Der Karneval in Barranquilla
  • Der Kulturraum von San Basilio de Palenque
  • Die Prozessionen der Heiligen Woche in Popayán
  • Der Karneval de Negros y Blancos in Pasto
  • Das normative System der Wayúu, angewandt durch die Pütchipü’üi
  • Die Marimba-Musik und traditionellen Gesänge der kolumbianischen Südpazifik-Region
  • Das traditionelle Wissen der Jaguarschamanen von Yuruparí
  • Das Festival des Heiligen Franz von Assisi in Quibdó
  • Traditionelle Gesänge und Tänze der Marimba-Musik (gemeinsam mit Ecuador)

17 weitere Stätten in Kolumbien werden darüberhinaus augenblick in der Tentativliste der UNESCO geführt, d.h. sie sind zum Weltkultur-, bzw. Weltnaturerbe nominiert:

  • Buritaca 2000 – Ciudad Perdida – Sierra Nevada de Santa Marta
  • Präkolumbianisches hydraulisches System des Río San Jorge, Provinz Sucre
  • Parque Nacional Natural Chiribiquete
  • Marine Schutzflächen von Seaflower
  • Canal del Dique, Provinz Bolivár
  • Kulturlandschaft des Unteren Chicamocha Tals
  • Universitätsstadt von Bogotá
  • Kulturlandschaft der Salzstädte, Zipaquirá und Nemocón
  • Nationalparks der Sierra Nevada de Santa Marta und Tayrona – und ihre archäologischen Stätten
  • Tatacoa-Wüste
  • Tempel der Katholischen Doktrin, u.a San Andrés de Pisimbalá
  • Virgilio Barco Bibliothek, Bogotá
  • Infrakstruktur der United Fruit Company, Urabá
  • Der Süden der Ricaurte-Region, Villa de Leyva
  • Puente de Occidente
  • Kulturlandschaft der Volksarchitektur der Stelzenbauten von Ciénaga Grande de Santa Marta und Medio Atrato