Fünf Geheimtipps für die Kaffeezone

Erster Teil: Belalcazar, Caldas

Das sogenannte Kaffeedreieck (Eje Cafetero) gehört zweifellos zu Kolumbiens bekanntesten Reisegebieten. Neben der Karibikküste und San Agustin, zieht die Region um Manizales, Pereira und Armenia jährlich die meisten in- und ausländischen Besucher an. Dennoch gibt es sie auch bis heute noch, die unbekannten, nahezu unberührten Dörfer und Täler, die so charakteristisch für diese Region des Landes sind. Wir stellen Ihnen fünf Destinationen vor, die Sie, so Sie denn Kolumbiens Kaffeeregion besuchen möchten, auf keinen Fall verpassen sollten. Im ersten Teil: Belalcazar.

Rund 10.000 Einwohner zählt die im Südwesten des Bundeslandes Caldas gelegene Kleinstadt Belalcazar. Auf dem höchsten Punkt einer steil abfallenden Bergkuppe gelegen, bieten sich von dem Ort atemberaubende Ausblicke auf insgesamt fünf Provinzen: Caldas, Risaralda, Tolima, Chocó und Valle del Cauca. Wer in den Westen blickt, sieht vor sich die Silhouette der Westkordillere, und wer von den geschäftigen Strassen des Ortes aus in den Osten sieht, der kann bei gutem Wetter den aktiven Vulkan Nevado del Ruiz sehen, der Teil der Zentralkordillere ist.

Das Wahrzeichen Belalcazar’s ist die Christusstatue Cristo Rey, die sich am südlichen Ortsrand befindet. Insgesamt 154 Stufen führen im Inneren bis in den Kopf des Monuments, das ursprünglich als Friedensmahnmal gedacht war und das von 1948 bis 1954 erbaut wurde. Mitte des vergangenen Jahrhunderts wütete in Kolumbien eine beispiellose, politisch verursachte Gewaltwelle, La Violencia genannt, von der besonders die Region um Pereira und Belalcazar betroffen war. Die Cristo Rey genannte Statue, die das tiefliegende Tal des Río Cauca überblickt, erinnert die Menschen bis heute an die zahlreichen Opfer jener Jahre.

Was darf man auf keinen Fall verpassen?

Ein Besuch der Christusstatue Cristo Rey ist ein Muss, sofern man sich in Belalcazar befindet. Mit 45,5 Metern ist die Statue weltweit die höchste ihrer Art – selbst Rio de Janeiro’s Cristo Redentor bringt es nur auf eine Höhe von 38 Meter. Im unteren Teil des Monuments befindet sich eine kleine Kapelle, die dem Pfarrer Antonio José Valencia Murillo gewidmet ist, der den Bau der Statue initiiert hatte, und die ausserdem an den Maler und Bildhauer Antonio Palomino Tobar (1909 bis 1976) erinnert, der sie entworfen hatte. Vom Kopf der Statue aus, sieht man im Osten den Río Cauca, Kolumbiens zweitgrössten Fluss, und im Westen den Río Risaralda. Interessant ist, dass die beiden Flüsse in entgegengesetze Richtungen verlaufen, obwohl sie nur durch die schmale Bergkette getrennt werden, auf der Belalcazar erbaut ist. Der Eintritt in die Christusstatue beträgt 5000 COP (kol. Pesos) pro Person.

 Wo (und was) isst man?

Das Restaurant La Casona (Carrera # 08-09) bietet seinen Gästen eine kleine Terrasse an, von der aus man einen wunderschönen Ausblick über Kaffeeplantagen bis hin zur Westkordillere hat. Direkt an der Hauptstrasse gelegen, befindet es sich nur eineinhalb Strassenblöcke im Süden des Platzes Plazoleta de Córdoba. Auf der Karte findet der Gast sowohl Fleisch-, als auch Fischgerichte. Absolut empfehlenswert ist jedoch, zumindest aus unserer Sicht, die angebotene Forelle in verschiedenen Variationen: mit Käse überbacken, geröstet, mit einer schmackhaften Champignon- oder einer exotischen Garnelen-Sauce zubereitet – die Forellen aus dem Restaurant La Casona schmecken einfach immer.

 Wo schläft man?

Belalcazar verfügt nicht unbedingt über eine gut entwickelte Hotel-Infrastruktur. Tourismus ist ein Wirtschaftszweig, der sich in der Kleinstadt erst langsam entwickelt. Ein nettes, freundliches und sauberes Hotel, wenngleich direkt an der lebhaften Hauptstrasse gelegen, ist jedoch das Balcón Colonial, zwischen der Plazoleta de Córdoba und dem Hauptplatz Parque Bolivar.

 Wo trinkt man gerne eine Tasse Kaffee?

 Belalcazar ist umgeben von unzähligen kleinen und mittelgrossen Kaffeeplantagen. Der Besuch eines Café’s darf daher auf gar keinen Fall fehlen, denn der Kaffee, den Sie hier zu sich nehmen, kommt sicherlich aus einer der umliegenden Fincas und dürfte somit einzigartig sein. Das Venecia, an der Südseite des Hauptplatzes Parque Bolivar gelegen (links neben dem Bürgermeisteramt), bietet nicht nur hervorragenden Kaffee und Capuchino an, sondern bereitet ausserdem einen Eiskaffee zu, der nur schwer übertroffen werden kann.

 Bitte nicht vergessen!

 Belalcazar liegt auf einer Höhe von 1631 m. ü. M., die Durchschnittstemperatur von 20 Grad ist damit deutlich unter der von umliegenden Städten wie La Virginia oder Pereira. Ein leichter Pulli oder eine Wind schützende Regenjacke ist deshalb unbedingt empfehlenswert: Am späten Nachmittag oder Nachts kann es kühl werden!

Wenn Sie genügend Zeit haben ….

 … dann sollten Sie auf Ihrem Ausflug einen kurzen Stopp im Süden Belalcazar’s einplanen. Das winzige Dorf La Alemania, direkt auf der Strecke nach La Virgina, Pereira gelegen, bietet sich zum Fotografieren an. Inmitten endloser Kaffeplantagen befinden sich eine handvoll Häuser, eine kleine, aus privaten Mitteln finanzierte Kapelle und eine abgelegen Schule, die nicht mehr als zwei oder drei Klassenzimmer hat. Der Ausblick über steile Berghänge und abgelegene Kaffeefincas, in denen die Zeit stehen geblieben scheint, ist atemberaubend und lohnt sich nicht nur für fotobegeisterte Reisende!

Kontakt für weitere Infos: Whatsapp +57-311-5255796 (in Kolumbien)

 

 

Kostenloses WLAN in Pereira

Pereira, die heimliche Hauptstadt der Kaffeezone, ist seit gestern in Kolumbien Vorreiter hinsichtlich kostenlosen Zugangs ins Internet. Insgesamt 100 WLAN-Stellen haben David Luna, Minister für Informationstechnologie und Kommunikation, und Juan Pablo Gallo, Bürgermeister der Hauptstadt der Provinz Risaralda, in einem Festakt eingeweiht. Das staatliche Programm “Gratis WIFI-Zonen” sieht bis ins Jahr 2018 vor, der Bevölkerung landesweit an 1000 verschiedenen Orten kostenlosen Internet-Zugang zu ermöglichen.

gratis-wlan-pereira-final

«Dieses Projekt wurde zusammen mit der Stadtverwaltung von Pereira und dem Internet-Anbieter UNE entwickelt. Ziel ist es, der Bevölkerung kostenfreien Zugang zum Internet zur Verfügung zu stellen und den Menschen damit Chancen zu geben, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Wir freuen uns, dass Pereira der Ausgangspunkt für ein Programm ist, das die grossen Städte des Landes gratis ans Internet anschliessen möchte”, wird der kolumbianische Minister auf der Website seiner Institution zitiert.

Die Reichweite der WLAN-Punkte beträgt jeweils 7.800 m2 und erlaubt 120 Personen den Zugang zum Internet. Insgesamt 472.000 Einwohnern soll dadurch kostenfreies WLAN angeboten werden. Wer sich gerade in Pereira aufhält findet Gratis-WLAN fast an allen grossen Plätzen und Parks, u.a. hier:

 

PARQUE KENNEDY               Avenida Santander Calle 9E y 8E Barrio Kennedy


PARQUE LA DULCERA          Avenida Sur Cll 28


AV DEL RIO 14A-50 BARRIO AMERICA                               Avenida del Rio Cll 14


AV DEL RIO CLL 17 BARRIO ZEA Avenida del Rio Cll 17


ALTA GRACIA LEON SUAREZ  Barrio Leon Suarez Altagracia


PARQUE LA ISLA                     Barrio la isla Cra. 26a #73b-2 a 73b-46


PARQUE UKUMARI         Bioaparque Ukumari Bosque Oscuro


BOMBEROS CAIMALITO    Bomberos Caimalito


PARQUE LA LIBERTAD               CLL 13 Y 14 Carrera 7 y 8


PLAZA DE MERCADO LA 29      Calle 29 Entre Carrera 7 y 8


PLAZA MERCADO LA 40            Calle 41 con Carrera 11 Esquina


PARQUE GUADALUPE ZAPATA  Calle 71 Carrera 25 Cuba Parque Guadalupe Zapata


CUCHILLA DE LOS CASTRO       Calle 80 Cra 39 Via Ppal Cuchilla de los Castros


PARQUE CESAR NADER          Cancha Barrio Cesar Nader


GALICIA CHANCHA                Cancha al frente de iglesia de Galicia


CANCHA SECTOR B PARQUE INDUSTRIAL                            Cancha sector B Parque Industrial Cra 4 Cll 58


ESCUELA ESPERANZA GALICIA        Carrera 15 # 169-06 Esperanza Galicia


TRAVESURAS CLL 16              Carrera 18 Cll 16


PARQUE ALTAVISTA              Carrera 32 Calle 81 Cancha Altavista


PARQUE EL OSO                      Carrera 34 A Cll 74 B Parque el Oso


CASERIO LA BELLA                 Caserio La Bella al frente del Punto Digital


CENTRO POBLADO GUACARY      Caseta Comuna Guacari via Pereira Armenia


VILLA SANTANA INTERMEDIO    Cl. 18 Este Mz 3 Cs 24


PARQUE EL LAGO                         Cl. 25 #7-2 a 7-106


BARRIO NARANJITO                       Cl. 66 #45-7 a 45-135 Barrio Naranjito Cuba


CANCHA PERLA DEL SUR             Cl. 83 #32-12 a 32-106v


PLAZA VICTORIA                            Cll 16 con Cra 10


CALLE LA FUNDACIÓN CLL 19     Cll 19 Cra 10


PARQUE DE BOSTON SINTETICA  Cll 20 Cra 23 Boston


BARRIO SAN CAMILO                    Cll 34 Con 3 Bis Esquina


PARQUE BUENOS AIRES                Cll 35 Entre Carrera 9 y 10


EL BOSQUE CALLE 5                     Cll 5 # 31-48 El Bosque


PARQUE MALAGA                          Cll 61 Cra 1 Bis Brrio Malaga


PARQUE URIBE 1                            Cll 73 Carrera 26 Bis Rafael Uribe I


POR LA BIBLIOTECA COMFAMILIAR GUAYACANES       Cll 84 # 35 B 04 Guayacanes Cuba


CANCHAS DEL CARDAL                 Cll 86 Carrera 40 Barrio el Cardal Cuba


PARQUE GALAN    Cra 1 Bis Cll 32 B


CRA 1 #39B STA HELENA             Cra 1 Cll 39


PARQUE DE BERLIN       Cra 10 Cll 2


CANCHA MATECAÑA                    Cra 11 84-14 Matecaña


GILBERTO PELAEZ Y LIBERTAD EN LA GLORIETA                                Cra 11 con calle 71 Barrio La Libertad


CAI BERLIN CRA 12 CALL 7          Cra 12 # 7-23


PARQUE OLAYA      Cra 13 Calle 22


COLEGIO SAN NICOLAS               Cra 15 Cll 30 Barrio San Nicolas


PARQUE MEJIA ROBLEDO            Cra 17 Con Cll 19 Parque Mejia Robledo


IGLESIA BARRIO PROVIDENCIA   Cra 20 B con Cll 12B


ORMAZA                                        Cra 22 Con Calle 74 Colegio Ormaza sala informatica piso 3


SECTOR COMERCIAL CUBA          Cra 24B Cll 72 Cuba


PARQUE VILLAVERDE

Villa verde frente al CAI

LOS CRISTALES                             Cra 24B Cll 72 Cuba


RECREO PUERTAS DE ALCALA PARQUE   Cra 28 #88-03 Mz 5 Cs 8 Puertas de Alcala


COLEGIO ROCIO ALTO                 Cra 29 Cll 27 Rocio Alto al frente del colegio Remigio Antonio Cañarte


CANCHAS DEL DORADO               Cra 29 Cll 46 A Canchas Barrio el Dorado


BARRIO LA UNIDAD ( CASETA )  Cra 33 Calle 22 B


BOQUIA CALLE 62                         Cra 4 Cll 62 Ciudad Boquia


PARQUE GAITAN                          Cra 4 Entre Calle 25 y 26


CANCHA COLINAS DEL TRIUNFO  Cra 5 Cll 44


ESTACIÓN SEXTA CON CLL 20    Cra 6 Entre Cll 19 y 20


COMUNA ORIENTE ALFONZO LOPEZ                                           Cra 7 Cll 1E 25 Barrio Alfonso Lopez


ZONA CENTRO KRA 8 CLL 17       Cra 8 Cll 17


HERNANDO VELEZ CANCHA       Cra 9 Cll 2B Barrio Hernando Velez


CANCHA DE NACEDEROS            Cra. 11 #62-1 a 62-83


PLUMON CASETA                          Cra. 14 # 62-22 Barrio El Plumon


PARQUE CENTRAL TOBOGAN     Cra. 29 #16-64 a 16-116


CANCHA GAVIOTAS                      Cra. 29 #20c-30


LA GRAN MANZANA                    Cra. 3c #59-2 a 59-110 Parque Industrial


PLAZA DE BOLIVAR                     Cra7 y 8 Cll 19 y 20


PAQUE LA FLORIDAFrente a Bomberos La Florida


LAS BRISAS MZ 25                       MZ 25 CS 11 Barrio las Brisas


PARQUE DE SAMARIA MAZ 31      MZ 45 CS 1 Samaria II


CHANCHA ALEJANDRIA MONTELIBANO                              Mz 12 Cs 2 Comunidad la Francia 2500 Lotes Cuba


PARQUE POBLADO 2                     Mz 14 Cs 21 Poblado 2


HOGAR COMUNITARIO TOKIO    Mz 25 Cs 11 Barrio Tokio


VIA PRINCIPAL SAMARIA             Mz 31 Cs 10 Samaria I


CASETA COMUNAL BARRIOS UNIDOS                                         Mz 32 Cs 2 Barrios Unidos 2500 Lotes Cuba


PARQUEADERO DE MIRAFLOREZ      Mz 7 Cs 1 Miraflores


PARQUE LA AVIONETA                  Mz 7 Cs 1 Samaria I Parque la Avioneta


PARQUE POBLADO 1 MAZ K CAS 19 Mz J Cs 19 Poblado I Etapa


LAS BRISAS                                 Mza 32 Csa 13 Barrio Las Brisas


CAI DEL PADRE VALENCIA   Panorama 2 Cai Consota Carrera 29


PARQUE DEL LENINGRADO III                 Cl. 83 #28b-2


PARQUE PORTAL DE SAN JOAQUIN   Cra. 38 #88-2


PARQUE DE ARABIA                 Parque Principal Arabia


PUERTO CALDAS PARQUE LOS ALMENDROS                             Puerto Caldas Los Almendros Mz 12


PUERTO CALDAS EL COFRE     Puerto Caldasa el Cofre Carrera 4 # 23-50


TERMINAL DE TRANSPORTES NIVEL II                                Terminal de transporte piso 2


PARQUEADERO PRINCIPAL SALAMANCA                          Variante Condina Barrio Salamanca


ALTAGRACIA LA VIRGEN              Via Pereira Altagracia al frente del Acueducto Cestillal el Diamante


CRUCERO DE COMBIA                  Via Pereira Marsella Crucero de Combia frente a limoncito con ron


LA FLORIDA LA BANANERA ESQUINA                                       Via Pereira la Florida sector la Bananera


2500 LOTES BAIRON GAVIRIA      Via Ppal 2500 lotes al frente del Colegio Bairon Gaviria


COLEGIO GABRIEL TRUJILLO CAIMALITO                                   Via Ppal Caimalito Cs 328


CENTRO CASETA COMUNAL CAIMALITO                                    Via Ppal Caimalito Cs 375


VILLA KENNEDY CANCHA          Villa Kennedy 2500 Lotes Mz 26 Cs 29 Castros


VILLA OLIMPICA ENTRE EL SKATE Y PISCINAS                                  Villa Olimpica Coliseo de Judo


 

 

 

San Félix: Wo Kolumbiens schönste Wachspalmen gedeihen

San Félix kann leicht als eines der bestgehüteten Geheimnisse Kolumbiens bezeichnet werden. In der Nähe des kleinen Dorfes, rund eineinhalb Stunden von Salamina entfernt, befinden sich nämlich die grössten Wachspalmen-Wälder des Landes. Während die meisten Besucher in das Cocora Tal reisen (Valle de Cocora), um die höchste Palmenart der Welt kennenzulernen, kann man in den abgelegenen Tälern rund um San Félix den Nationalbaum Kolumbiens nahezu alleine bewundern: Kaum ein Tourist verirrt sich dorthin.

Palma de Cera
Foto: Sarah Schmieg

Alexander von Humboldt entdeckte die seltene Palme im Jahr 1801. Nachdem sie weitflächig über Jahrzehnte hinweg zur Wachsherstellung gerodet wurde, stellte sie die Regierung des südamerikanischen Landes 1985 unter Naturschutz. Die höchsten Exemplare können bis zu 60 Meter in den Andenhimmel wachsen, allerdings benötigen sie dafür eine relativ lange Zeit. Die ältesten Bäume, so wird geschätzt, dürften daher mindestens rund 150 Jahre alt sein.

Von Salamina aus führt eine einsame Schotterstrasse nach San Félix. Eine beeindruckende Andenlandschaft begleitet den Reisenden. Tiefe Täler, in denen man aus der Ferne einsam gelegene Bauernhöfe beobachten kann, wechseln mit der Silhouette hoher Bergrücken, die sich scharf gegen den blauen Himmel abzeichnen. Die abgelegene Region rund um das winzige Dorf ist ein Naturparadies: Seltene Papageienarten, die sich von den Früchten der Wachspalme ernähren, können dort ebenso beobachtet werden, wie auch der vom Aussterben bedrohte Andenkondor.

Nur etwa 15 bis 20 Minuten nachdem man San Félix hinter sich gelassen hat, sieht man die ersten Wachspalmen. Auf einer Höhe von rund 2800 Meter kann man anschliessend durch eine einzigartige Landschaft wandern, die sich fast endlos in den Horizont ausdehnt. Hunderte Exemplare der seltenen Palmenart wiegen sich abgeschieden im Wind und begleiten den Besucher. Und wer nach einer mehrstündigen Trekkingtour Appetit bekommen hat, der befindet sich in der Gegend um San Félix genau am richtigen Ort: Die Forellen, die die nahen Bäche und Flüsse bevölkern, gehören zu den besten Kolumbiens. Mehrere Fincas bieten deren Zubereitung auf Nachfrage gerne an. Viel Spass beim Erkunden einer Region, die sicherlich zu den unbekanntesten und schönsten des Landes gezählt werden darf!

Tatacoa, Tierradentro, San Agustin und Popayan: beeindruckende Landschaften, indigene Kulturen und koloniale Architektur

Teil 1: Tatacoa-Wüste/Desierto de la Tatacoa

Vor kurzem hatten wir wieder mal die Gelegenheit, unsere Südtour “unter die Räder zu nehmen”. Zusammen mit unseren liebenswerten Gästen Sabine und Christian aus München, haben wir uns auf eine zehntägige Reise gemacht, die ohne jeden Zweifel zu den Highlights einer jeden Kolumbien-Rundreise gezählt werden darf.

Tatacoa Wüste

Nach einem nur 30-minütigen Flug von Bogota aus, beginnt unsere Tour in Neiva, der Hauptstadt des Bundeslandes Huila. In der knapp 300.000 Einwohner zählenden, quirrligen und geschäftigen Stadt decken wir uns zunächst mit Wasservorräten ein. Wegen eines Streiks der kolumbianischen LKW-Fahrer, der während unserer Reise andauerte, war in kleineren Ortschaften mit Versorgungsengpässen zu rechnen. In Viallavieja, dem Eingangsort zur Tatacoa-Wüste, so dachten wir deshalb, könne es eventuell Schwierigkeiten geben, genügend Getränke zu bekommen – und bei Durchschnittstemperaturen von rund 30 °C ist die Mitnahme von genügend Flüssigkeit nicht nur eine Empfehlung, sondern statt dessen sogar ein unbedingtes Muss!

 

Kleines Dorf mit grosser Geschichte

Villavieja wurde bereits am 18. August 1550 gegründet. Bekannt ist in der kleinen, fast vergessen scheinenden Ortschaft vor allen Dingen die Santa Barbara – Kapelle, das älteste Gotteshaus des Bundeslandes Huila. Nachdem wir unser Hotel bezogen haben, machen wir uns auf einen Rundgang durch das am Río Magdalena gelegene Dorf. Zwar bietet es auf den ersten Blick nicht all zu viel, allerdings sollte man es auf gar keinen Fall unterschätzen. Das Paläontologische Museum, in einem Nebenbau der Santa Barbara – Kapelle untergebracht, beherbergt eine beeindruckende Fossilien-Sammlung: unter anderem ist dort der versteinerte, rund 1,5 Meter breite Rückenpanzer einer Riesenschildkröte ausgestellt, der erst im Jahr 2014 entdeckt wurde.

Sobald es etwas kühler wird, machen wir uns auf den Weg in’s Herz der Tatacoa-Wüste. Eine kleine, kurvige Strasse windet sich vorbei an übermannshohen Kakteen, die einsam der Sonne trotzen. Die Gesamfläche der Region beträgt 330 km² und bemerkenswert ist, dass das Landschaftsbild weder von Strommasten, noch von Kabeln unterbrochen wird. Grund dafür ist die Sternwarte, die nach wenigen Kilometern links neben der Strasse auf einem Hügel zu sehen ist. Damit der nächtliche Sternenhimmel, der hier zu den schönsten Kolumbiens zählt, ohne störende Lichtverschmutzung beobachtet werden kann, gibt es in der gesamten Wüste keinen Strom. Da die Gegend in unmittelbarer Nähe zum Äquator gelegen ist, bietet sich hier ein einzigartiger Blick sowohl auf den Himmel der nördlichen, als auch auf den der südlichen Hemisphäre.

Die Tatacoa-Wüste erhält ihren Namen von einer Schlange, die früher in der abgelegenen Gegend zuhause war. Als der spanische Eroberer Jiménez de Quesada das Tal zwischen Río Magdalena und Río Cabrera erstmals im Jahr 1538 bereist, nennt er es “El Valle de las Tristesas – Das Tal der Traurigkeit”. Bezug nahm der Spanier damit auf eine Landschaft, die kaum verlassener und lebensfeindlicher sein könnte. Bis zu 20 Meter tiefe Cañons erschwerten bereits im 16. Jahrhundert das Fortkommen und die erodierten Böden, die so typisch für die Tatacoa-Wüste sind, schaffen eine Umgebung, die kaum surrealer sein könnte. Der argentinische Fernsehsender Fox hatte im ersten Semester 2016 über Wochen hinweg einen Filmset in der Nähe der Sternwarte aufgebaut – über den Inhalt ihrer Aufnahmen wollten die freundlichen Kollegen allerdings keine Auskunft geben.

 

Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch

Am Fusse einer kleinen Raststätte, in der die freundlichen Betreiber Guarapo – frisch ausgepressten Zuckerrohrsaft – verkaufen, lassen wir unser Auto stehen und beginnen eine Wanderung, die uns rund eineinhalb Stunden lang durch den Cuzco genannten Teil der Wüste führt.

Zunächst besteigen wir einen kleinen Hügel und geniessen für einen Moment die Aussicht. Weit verstreute Bauernhöfe verlieren sich am Horizont und ein paar einsame Ziegenherden sind die einzigen Lebewesen, die wir in der Landschaft sehen. Wir wandern anschliessend durch ein System winziger Täler, die sich voneinander durch steil ansteigende Bergwände trennen. Die Gegend wird nicht umsonst “Labirinto – Labyrinth” genannt: Wer den Weg nicht kennt, muss sicherlich ein paar Mal umdrehen, weil er sich verlaufen hat. Da die Strecken, die man dabei zurücklegt jedoch nicht lang sind, ist es nicht sonderlich ärgerlich ein paar Extra-Schritte zu laufen. Ganz im Gegenteil: Mit jedem Meter den man geht, entdeckt man neue Details im Sand, sieht man kuriose Gesteinsformen, die die Erosion über Jahrtausende hinweg geschaffen hat.

Über Ventanas, einen weiteren Aussichtspunkt, der rund vier Kilometer von Cuzco entfernt ist, gelangen wir später nach Los Hoyos. Während im vorderen Teil der Wüste die Landschaft durch Rot- und Ockertöne geprägt ist, herrschen im entfernteren Teil der Tatacoa-Wüste eher Grautöne. Wenngleich die Region nicht besonders gross ist, so ändert sich doch ständig die Umgebung.

In Los Hoyos hat der Eigentümer eines Restaurants einen einladenden Swimmingpool inmitten einer bizarren Mondlandschaft konstruiert. Turkisgrünes Wasser lädt zum Baden ein. Während der Wind ringsherum kleine Staubwolken über den Boden treibt, lässt es sich im Pool eine Weile ganz gut aushalten.

Morgen steht uns die Rückreise nach Neiva bevor. Über Tierradentro, San Agustin und Popayan – so unser Plan – werden wir anschliessend nach Cali weiterfahren. Für heute jedoch geniessen wir die Stille und Abgelegenheit, die so charakteristisch für die Tatacoa-Wüste sind. Der Ort könnte kaum besser gewählt sein, um sich zumindest für einen Moment vom Stress des Alltags zu erholen.

 

Weltkulturerbe- und Weltnaturerbestätten in Kolumbien

Weltkulturerbe- und  Weltnaturerbestätten sind ohne jeden Zweifel immer ein willkommener Grund, um eine Reise zu planen.  Im Falle Kolumbiens ist das nicht anders: insgesamt 17 von der UNESCO als Welterbe der Menschheit ausgezeichnete Orte befinden sich im nördlichsten Land Südamerikas. Sie sind ein Garant dafür, dass jährlich eine ansteigende Zahl von Touristen Kolumbien kennenlernen und besuchen möchten.

Cartagena Kolumbien

Und das ist verständlich, denn im internationalen Vergleich macht das Land in Hinblick auf seine Welterbestätten sogar eine ausgesprochen gute Figur. Zumindest in Lateinamerika  wird es nämlich nur von Brasilien übertroffen – und das, obwohl der südliche Nachbar immerhin achtmal so gross ist!

Kolumbien ist nicht nur ausgesprochen reich an Biodiversität, sondern verfügt auch über einen sehr hohen Grad kultureller Vielfalt. Nahezu unbekannte indigene Völker, die die beeindruckenden Steinstatuen von San Agustin errichtet haben;  spanische Eroberer, die die kunstvoll ummauerte Kolonialstadt Cartagena erbaut haben und afrikanische Sklaven, die einst in San Basilio de Palenque das erste freie Dorf Lateinamerikas ausgerufen hatten und die bis heute ihre kulturellen Wurzeln bewahren: es sind nur drei Beispiele aussergewöhnlicher Orte, die man in Kolumbien während eines Urlaubs besuchen kann.

Wer sich also für eine Reise nach Kolumbien entscheidet, der kann im Vorfeld schon mal aus der von der UNESCO geführten Liste des Welterbes  seine  Wunschreiseziele  auswählen. Wetten, dass ein einziger Urlaub nicht für alle reicht?

  • Hafen, Befestigungen und Baudenkmäler der Kolonialzeit in Cartagena
  • Nationalpark Los Katjos
  • Historisches Zentrum von Santa Cruz de Mompox
  • Archäologischer Park Tierradentro
  • Archäologischer Park San Agustín
  • Naturreservat Malpelo
  • Kulturlandschaft Kaffeedreieck “Eje Cafetero”
  • Qhapaq Ñan – Inka-Hauptstraßen in den Anden (gemeinsam mit Ecuador & Peru)
  • Der Karneval in Barranquilla
  • Der Kulturraum von San Basilio de Palenque
  • Die Prozessionen der Heiligen Woche in Popayán
  • Der Karneval de Negros y Blancos in Pasto
  • Das normative System der Wayúu, angewandt durch die Pütchipü’üi
  • Die Marimba-Musik und traditionellen Gesänge der kolumbianischen Südpazifik-Region
  • Das traditionelle Wissen der Jaguarschamanen von Yuruparí
  • Das Festival des Heiligen Franz von Assisi in Quibdó
  • Traditionelle Gesänge und Tänze der Marimba-Musik (gemeinsam mit Ecuador)

17 weitere Stätten in Kolumbien werden darüberhinaus augenblick in der Tentativliste der UNESCO geführt, d.h. sie sind zum Weltkultur-, bzw. Weltnaturerbe nominiert:

  • Buritaca 2000 – Ciudad Perdida – Sierra Nevada de Santa Marta
  • Präkolumbianisches hydraulisches System des Río San Jorge, Provinz Sucre
  • Parque Nacional Natural Chiribiquete
  • Marine Schutzflächen von Seaflower
  • Canal del Dique, Provinz Bolivár
  • Kulturlandschaft des Unteren Chicamocha Tals
  • Universitätsstadt von Bogotá
  • Kulturlandschaft der Salzstädte, Zipaquirá und Nemocón
  • Nationalparks der Sierra Nevada de Santa Marta und Tayrona – und ihre archäologischen Stätten
  • Tatacoa-Wüste
  • Tempel der Katholischen Doktrin, u.a San Andrés de Pisimbalá
  • Virgilio Barco Bibliothek, Bogotá
  • Infrakstruktur der United Fruit Company, Urabá
  • Der Süden der Ricaurte-Region, Villa de Leyva
  • Puente de Occidente
  • Kulturlandschaft der Volksarchitektur der Stelzenbauten von Ciénaga Grande de Santa Marta und Medio Atrato