Kaffeeproduktion in Kolumbien auf Rekordhoch

Kolumbiens Kaffee-Industrie geht es so gut wie schon lange nicht mehr. Für den 31. Dezember 2016 sagen Experten eine Rekordernte vorher, die voraussichtlich 15 Millionen Kaffee-Säcke betragen wird. Stimmt die Prognose, dann werden kolumbianische Bauern demnach bis Ende des Jahres insgesamt 900.000 Tonnen Kaffee produzieren, eine Menge, die das Land bereits seit zehn Jahren nicht mehr geerntet hat.

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Alleine in der als Kaffeedreieck bekannten Region um Pereira, Manizales und Armenia werden für die kommenden Monate 70.000 Erntehelfer gesucht, berichtet die kolumbianische Wirtschaftszeitung Portafolio. Aus dem Nachbarland Venezuela, bedingt durch die schwierige wirtschaftliche Situation, finden sich zwischenzeitlich ebenfalls Hilfskräfte ein, die sich die Rekordernte in Kolumbien zu Nutze machen wollen.

Vom bevorstehenden Ernteergebnis abgesehen, profitieren Kaffeebauern aus dem südamerikanischen Land augenblicklich aber auch wegen des hohen Verkaufspreises, der an internationalen Märkten für das edle Getränk erzielt wird. In New York – zum Beispiel –  zahlen Händler im Moment $ 1,40 pro Pfund. Gerade Arabica-Kaffee, die meistgeerntete Kaffeesorte Kolumbiens, ist besonders erfolgreich: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Export der beliebten Kaffeesorte um 2,6% erhöht.

Die Aussichten für kolumbianische Kaffeebauern sind aber nicht nur für die nähere Zukunft ermutigend. Insgesamt 300.000 Hektar neue Kaffeeplantagen wurden während der vergangenen Jahre in Kolumbien angebaut. Experten sehen darin den Hauptgrund für den Anstieg der Kaffeeproduktion und glauben, dass sich die Statistiken sicherlich während der nächsten sechs bis sieben Jahre auf stabil hohem Niveau halten werden.

 

Kolumbien: Land der Orchideen

Kolumbien gehört weltweit zu den Ländern mit der grössten Artenvielfalt: rund 10% aller bekannten Tier- und Pflanzenarten findet man in dem südamerikanischen Land. Für Naturliebhaber ist ein Besuch daher schon beinahe ein Muss. Alleine zwischen 45.000 und 55.000 verschiedene Pflanzenarten, viele davon endemisch, machen das Land zu einem ökologischen Highlight, wie es grösser kaum sein könnte.

Blumen Orchideen

Gerade Liebhaber von Orchideen kommen in Kolumbien auf ihre Kosten. Insgesamt 3500 verschiedene Arten der Blume haben Biologen in dem Land gezählt. 15% aller weltweit existierenden Orchideen-Arten findet man hier. Dass die Orchidee Cattleya Trianae, im Volksmund auch Maiblume oder Maililie genannt, bereits im Jahr 1834 zur Nationalblume ernannt wurde, verwundert daher auch nicht. Mit ihrem Namen leistet die wunderschöne Blume, deren innere Blütenhülle die Farben der Nationalflagge Gelb, Blau und Rot trägt, eine Hommage an den kolumbianischen Naturforscher José Jeronimo Triana.

Orchideen blühen in einem gemässigten klimatischen Umfeld. In Kolumbien sind sie daher am besten in einer Höhe zwischen 1000 und 2000 Meter über dem Meeresspiegel zu finden. Eines der Gebiete, in dem sich die farbenprächtigen und formschönen Blumen praktisch “am Strassenrand” finden lassen, ist die sogenannte Kaffee-Zone “Eje Cafetero”. Bei einer Wanderung lässt sich leicht eine Vielzahl an Orchideen beobachten, die entweder wild am Boden oder sogar als “Gastpflanze” in Bäumen wachsen.

Fast 600 Orchideen-Arten haben ihr Zuhause in der Kaffee-Region zwischen Manizales, Pereira und Armenia. Zweimal jährlich beherbergt die Gegend daher auch Ausstellungen, die der Blume gewidmet sind: Ende Februar treffen sich Liebhaber und Züchter von Orchideen in Manizales und im Oktober geben sie sich ein Stelldichein in Armenia. Wer sich also für Kolumbien und seine Nationalblume begeistert, der sollte auf keinen Fall einen Besuch in der “Eje Cafetero” versäumen – vorzugsweise natürlich im Februar oder im Oktober!

Text: Oliver Schmieg