Walbeobachtung an Kolumbiens Pazifikküste

Mindestens 2000 Buckel- und Jubarte-Wale geben sich jedes Jahr ab Ende Juni an Kolumbiens Pazifikküste ein Stelldichein. Fast 9000 Kilometer reisen die bis zu 40 Tonnen schweren Säugetiere von den kalten antarktischen Gewässern, um in den warmen Wassern des kolumbianischen Pazifiks zu überwintern und ihre Jungtiere grosszuziehen.

Bis tief in den Oktober hinein bietet sich Reisenden ein ganz besonderes Naturschauspiel vor der Küste des südamerikanischen Landes: Walmütter, die friedlich vereint mit ihren Neugeborenen herumtollen und die sich aus sicherer Entfernung gerne beobachten lassen. Während im Süden des Kontinents tiefer Winter herrscht, finden die Wale für ihren Nachwuss beste Nahrungsbedingungen an der 1300 Kilometer langen Küste zwischen Ecuador und Panama.

Whalewatching

 

Die besten Orte zur Walbeobachtung

Vollkommen unterschätzt wird in Hinblick auf das Thema Walbeobachtung die Hafenstadt Buenaventura: Juanchaco und Ladrilleros sind zwei winzige und ursprüngliche Dörfer, die in unmittelbarer Nähe der Stadt gelegen sind und die sich hervorragend als Ausgangspunkt für das Naturspektakel in der Bahía Málaga anbieten.

Einige der Küste vorgelagerte Inseln beherbergen  ausserdem kleine Eco-Lodges, von denen sich aus ebenfalls Beobachtungstouren organisieren lassen. An einsamen Sandstränden, an denen man dann im Anschluss den Sonnenuntergang bewundern kann,  lässt es sich wunderbar ein paar Tage ausspannen. Oder man unternimmt mit einem Guide eine Kajak-Tour zu naturgeschützten Mangrovenwäldern.

Buenaventura  ist von Cali aus in gerade mal 2,5 Stunden per Bus zu erreichen – die Stadt verfügt aber darüber hinaus auch über einen Flughafen. Wer also aus der Luft  anreisen möchte, findet daher schnell und einfach ebenfalls Flug-Verbindungen von Bogotá aus.

Bahía Solano und Nuquí sind zwei weitere Dörfer an Kolumbiens Pazifikküste, an der sich die riesigen Säugetiere ausgezeichnet beobachten lassen.  Im Gegensatz zu Buenaventura jedoch kann die Anreise ausschliesslich nur  per Flugzeug geschehen – ein Umstand der nicht nur das Reisebudget in die Höhe treibt, sondern der die Reispläne auch erschweren kann, sofern zumindest die Flugpiste in Nuquí – wie 2015 geschehen – von Linienflügen zeitweise ausgeschlossen wird.

Wunderschöne Sandstrände lassen sich im Golf von Cupica und im Golf von Tribugá aber ebenfalls finden. Stundenlange Spaziergänge sind also in Nuquí und Bahía Solano genaus  garantiert, wie auch in den umliegenden Dörfern Buenaventuras.

Von der Insel Gorgona aus lassen sich ebenfalls Touren zur Walbeobachtung organisieren. Die Insel ist per Schiff von Buenaventura, Guapi und El Charco aus zu erreichen. Die schnellste Anreise erfolgt von El Charco, allerdings gibt es – zumindest zum Zeitpunkt, als dieser Text verfasst wurde -keinen regulären Bootsverkehr. Im Bedarfsfall kann aber relativ einfach ein Schnellboot im Dorf gefunden werden, das den Reisenden gegen Bezahlung nach Gorgona bringt.

 

Text: Oliver Schmieg

 

10 Reiseziele, die man in Kolumbien gesehen haben muss

In Colombia Viajes unternehmen wir regelmässig Recherche-Reisen, die uns dabei helfen sollen, neue Ziele für unsere Gäste zu finden. Nicht alle Destinationen, die wir bereisen, finden ihren Weg in unser Angebot. Manche Orte sind zu abgelegen, der Transport ist zu schwierig oder manches Mal ist die Infrastruktur der Orte, die wir besuchen, ganz einfach nicht ausreichend, um unsere Gäste zufriedenzustellen.

Im Laufe der vergangenen 18 Jahre jedoch, seit wir begonnen haben Kolumbien zu bereisen, haben wir während unserer Touren ein umfangreiches Fotoarchiv zusammengetragen. Darunter befinden sich Bilder, die nicht an touristisch erschlossenen Orten aufgenommen worden sind, die dafür aber – zumindest für uns – um so mehr das südamerikanische Land  repräsentieren. Lassen Sie sich von uns auf eine Reise mitnehmen, die Sie quer durch Kolumbien führt – an die Orte, die für gewöhnlich nicht in den Reiseführern auftauchen!

 

Rio Alguacil, Villagarzon Putumayo

Der Río Alguacil entspringt der Ostflanke der Zentralkordillere und mündet in den Río Putumayo. In der Region treffen zwei vollkommen unterschiedliche Ökosysteme aufeinander: zum einen die hohen Berge der Anden-Kette – und zum anderen die dichten Urwälder des Amazonasbeckens.

 

Casanare

Aufgehende Sonne, Casanare: die Provinz Casanare ist berühmt wegen ihrer wunderschönen Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge. Die Menschen sind ausgesprochen freundlich und warmherzig – und wegen der herausragenden Landschaften mausert sich die Region mehr und mehr zu einer touristischen Destination.

 

Sierra Nevada del Cocuy

Die Sierra Nevada del Cocuy ist die grösste Bergregion Kolumbiens – zu ihr gehören 22 Berggipfel, die mit ewigem Schnee bedeckt sind und die höher als 5300 Meter sind. Bereits vor 15 Jahren haben wir die erste – und bislang einzige – Expedition unternommen, die zum Ziel hatte Snowboarding in Kolumbien zu praktizieren. Wir haben es damals geschafft – u.a. El Tiempo berichtete anschliessend von unserem äusserst mühsamen Unterfangen, den Aufstieg zum Pan de Azucar mit zwei Snowboards zu unternehmen.

 

Araracuara, Chorro

Seit Jahrhunderten nutzen die indigenen Fischer des Huitoto-Volkes das turbulente Wasser des Río Caquetá, um am Wasserfall Chorro de Araracuara – bewaffnet mit Lanzen und Harpunen – Fische zu fangen, die bis zu 80 Kilogramm schwer sein können und die ebenso gross sind, wie ein ausgewachsener Mann.

 

Cultura Wmyuu

Die Halbinsel Guajira, die sich im Norden Kolumbiens weit ins Karibische Meer streckt, wird vom indigenen Volk der Wayúu bewohnt. Die Menschen bewahren bis heute ihr traditionelles Gesellschaftsmodell des Matriarchats. Ihre wirtschaftliche Haupteinnahmequelle finden sie seit Jahrhunderten  in den Salzminen von Manaure.

 

Mar Pacifico, Afrodescendiente

Buenaventura, Pazifikküste: seit Jahrhunderten lebt die überwiegend afrokolumbianische Bevölkerung Buenaventuras vom Holzschlag und vom Transport der überwiegend teuren und edlen Hölzer. Wie nur wenige Menschen, kennen die afrokolumbianischen  Kapitäne die turbulenten Strömungen des Pazifischen Ozeans.

 

Llanos Orientales

Im kolumbianischen Teil des Orinoco-Beckens befinden sich die weltweit ältesten – aus Gestein geformten – Tafelberge (Tepuys). Aus der flachen Steppenlandschaft, der sogenannten Llanos-Region, erheben sie sich majestätisch, beinahe so, als wollten sie ihre eigene, abgelegene Welt formen. Vom Gipfel der Tepuys, wo vielfach einsam Kakteen wachsen, lässt sich hervorragend die Landschaft überblicken.

 

Nevado del Tolima

Der majestätische Gipfel des Vulkans Nevado del Tolima liegt auf 5150 Höhe über dem Meeresspiegel. Für Kolumbiens Bergsteiger und Alpinisten ist es einer der attraktivsten Berge des Landes –  viele von ihnen bereiten sich an seinen Bergflanken auf eine Besteigung des Mount Everest vor.

 

Honda Tolima

Einmal im Jahr, während der sogenannten Subienda de Peces, versuchen die Fische, die den Río Magdalena bewohnen, zum Laichen den Fluss hinaufzuschwimmen. An den Stromschnellen von Honda jedoch, werden sie von Hunderten von Fischern erwartet. Während vier Wochen werden die Ufer des grössten Flusses von Kolumbien von Familien aus dem ganzen Land bewohnt, die auf einen guten Fischfang hoffen.

 

Parque Arqueológico de San Agustin

Der Chaquira-Felsen bewacht den tief eingeschnittenen Magdalena-Canyon. Die indigene Figur gehört zum archäologischen Park von San Agustin, der von der UNESCO 1995 zum Weltkulturerbe erklärt wurde.