Nuquí lädt zu gastronomischem Festival ein

Kolumbiens Pazifikküste ist nicht nur bekannt für ihre Artenvielfalt, sondern darüber hinaus auch für ihre abwechslungsreiche Gastronomie. Seit vergangenem Jahr wird deshalb in Nuquí, einem kleinen Dorf etwa eine Flugstunde von Medellin entfernt, das kulinarische Festival “Siembra Negro Pacífico” veranstaltet.Nuqui-pacifico-Colombiano

Dieses Jahr empfängt die afrokolumbianische Gemeinde am 09. September drei Starköche, die den Einwohnern Tipps und Empfehlungen geben wollen, um das gastronomische Angebot des Ortes  zu verbessern.  Charlie Otero ist kulinarischer Botschafter Kolumbiens, Óscar del Busto arbeitet an einem “No Autor” genannten gastronomischen Konzept, welches die Einflüsse mehrerer Köche zu vereinen sucht und  Isidro Jaramillo widmet sich der Investigation traditioneller Rezepte und kulinarischer Bräuche des südamerikanischen Landes. Zusammen wollen sie den rund 10.000 Bewohnern Nuquís, die sich überwiegend vom Fischfang ernähren, eine neue Einkommensalternative anbieten: verantwortungsbewussten Tourismus, der auf regional vorhandenen Ressourcen basiert.

Von Juli bis Oktober geben sich jährlich mehr als 2000 Buckel- und Jubarte-Wale ein Stelldichein vor Kolumbiens Pazifikküste. Nuquí enpfängt dann mehrere hundert Besucher, die zur Walbeobachtung an den abgelegenen Ort im Bundesland Chocó reisen. Für die Menschen, die dort leben, kann deshalb nachhaltiger Tourismus zu einem zukunftsweisenden Wirtschaftszweig avancieren.

Das Gastronomie-Festival “Siembra Negro Pacífico” soll interessierten Anwohnern einen Anreiz geben, sich mit kulinarischen Kleinbetrieben selbständig zu machen. Bereits drei Tage vor Beginn der Veranstaltung werden an den Stränden der Gemeinde Lehrgänge und Ausbildungskurse abgehalten, die kostenfrei besucht werden können. Auch Besucher sind dazu herzlich eingeladen.

 

 

Vallenato-Festival in Valledupar vor Rekordkulisse

Seit 1968 findet jährlich gegen Ende April im kolumbianischen Valledupar das weltweit grösste Vallenato-Musikfestival statt.  Für die 49. Ausgabe, die vom 26. bis zum 30. April 2016  veranstaltet wird, haben die Organisatoren  insgesamt fast 400 Künstler angekündigt. Obwohl sie sich nicht dem Vallenato widmen,  werden die Mitglieder  der mexikanischen  Rockband Maná als international Gäste die Bühne des Festivals am 29. April betreten.  Carlos Vives, Silvestre Dangond, Andrés Cepeda und ChocQuib Town nehmen ausserdem als eingeladene Gäste an der Veranstaltung teil.

Festival Vallenato Kolumbien

Das  Festival “Leyenda de Vallenato 2016” ist den Brüdern Emiliano und Poncho Zuleta gewidmet, die zu den  bekanntesten Vallenato-Musikern in Kolumbien zählen. Emiliano hatte die Ehrung vergangenes Jahr zunächst abgelehnt. “Ich bin kein grosser Freund von Tributen”, hatte der bescheidene Musiker der Tageszeitung El Espectador gegenüber geäussert. Nachdem die Öffentlichkeit daraufhin über Probleme mit der Veranstalterfamilie Molina gemutmasst hatte, der die beiden Brüder Zuleta seit mehr als 50 Jahren sehr nahe stehen, akzeptierte der Künstler die Ehrung.

Aus insgesamt 64 Liedern verschiedener Musiker wird während der Veranstaltung  der “König des Vallenato – El Rey del Vallenato” ausgewählt.  Darüberhinaus sind mehr als 300 professionelle und Nachwuchskünstler für die 14 weiteren Wettbewerbe nominiert, die im Rahmen des Festivals veranstaltet werden. Und um das Programm abzurunden, treten ausserdem 13 eingeladene Gäste auf. Das Vallenato-Festival  2016 verspricht daher eine Rekordkulisse in Valledupar.

Das Musikgenre Vallenato hat seinen Ursprung an der Karibikküste Kolumbiens. Die Musikstücke, deren Texte in der Regel von Liebes- und Alltagsthemen handeln, werden traditionell von einem Akkordeon, einer doppelköpfigen Trommel und einer Güira, einem rythmischen Schrapinstrument, vorgetragen. Bekannteste Künstler der Musikart sind Rafael Escalona, Emiliano  und Poncho Zuleta, Rafael Orozco, Diomedez Díaz, Jorge Celedón und Lisandro Meza.  Wegen der grossen Popularität, die der Vallenato vor allen Dingen im Norden Südamerikas geniesst, wurde der Musikstil erst im Jahr 2006 als eigene Wettbewerbskategorie in die Latin Grammy Awards aufgenommen.

 

Text: Oliver Schmieg